Heute erreichte unseren OSBAR-Verteiler eine Bewerbung, über die ich mich persönlich besonders freue: Der FHEM e.V. in Gründung berwirbt sich mit seinem Heimautomatisierungssystem um unsere Trophäe.
Als wir 2014 den OSBAR erfanden, waren es Projekte wie dieses, die ich damit finden wollte: Projekte die aus einem persönlichen Bedarf entstanden sind, sich einer großen Community erfreuen und eine deutliche wirtschaftliche Relevanz haben. Mit dem, was FHEM schon vor 10 Jahren konnte, erschließt die Telekom mit ihrem Smart-Home gerade einen gigantischen Markt. Und dabei geht es zunächst nur um das Steuern der Heizung. FHEM kann viel mehr.
Wie ich in einigen Artikeln meines Blogs schreibe, nutze ich FHEM selbst. Ein Freund überlies mir sein digitales Heizungsthermostat nebst Steuereinheit, die sich nur mit einer proprietären Software unter Windows oder Macintosh bedienen lies. Die eigentliche Steuerung lief über die Cloud eines Elektronikgroßhändlers. Was darin mit meinen Daten passierte? Keine Ahnung. Anderweitig nutzen konnte ich sie jedenfalls nicht.
In FHEM gibt es aber ein Modul dafür. Eines von Hunderten. Zum Einrichten genügten meine geringen Linux-Kenntnisse, helfende Hinweise fand ich in einem sehr ausführlichen Wiki und extrem aktiven Forum. Alle Daten liegen seit jeher bei mir, was beruhigend ist. Spannend ist, dass ich damit eine ganze Menge anfangen kann. Mittlerweile besitze ich neun digitale Thermostate, plotte die IST- und SOLL-Temperaturen und erkenne automatisch geöffnete Fenster, um in diesen Zimmern die Heizung abzustellen. Aus lauter Spaß leuchtet unser Weihnachtsstern, dessen Lampe alle möglichen Farben annehmen kann und per WLAN gesteuert wird, dunkelblau, wenn meine Kinder mal wieder den Garten heizen. Zwei Strommesser zeichnen den Stromverbrauch im gesamten Haus auf und helfen, Stromfresser zu identifizieren. Und der Möglichkeiten sind noch lange keine Grenzen gesetzt …
In diesem Projekt sind so viele Menschen in ihrer Freizeit aktiv. Außerdem sieht und fühlt man regelrecht die Kraft der dokumentierten Schnittstellen, der offenen Standards. Ihr FHEMs, allen voran Rudi König, ich drücke Euch die Daumen!